Samstag, 4. Juni 2011

Tag 6: Schon wieder zu spät gestartet!

Ich brauch immer ewig bis ich morgens Lust hab in die Pedale zu treten. Eindeutig problematisch dass ich richtig aufstehen muss bevor ich an den ersten Kaffee komme. Heute: Sappada - Passo S. Antonio - Passo Tre Croci - Passo Falzarego - und gleich daneben und kaum ein Gewinn an Höhe: Passo Valparola. Vorallem gibt's dort aber Essen, ein Bett und ein Dach über dem Kopf. Nicht verkehrt wenn es mal wieder schüttet wie jetzt. Auf jedenfall fehlen schon wieder Höhenmeter. Morgen mehr!

Rauf runter rauf runter rauf runter

anziehen ausziehen anziehen ausziehen anziehen ausziehen

Tag 5: Ruhetag. Von St. Lorenzen über den Plöckenpass nach Sappada

Nachdem die vorletzte Nacht wirklich furchtbar war, unter Anderem weil die Beine etwa im 30-Sekunden-Takt melden, dass sie umgelagert werden möchten, und an Schlafen aus unerfindlichem Grund nicht zu denken war, war ich gestern einfach nur langsamst unterwegs. Und hab auf die Höhenmeter gepfiffen. Wurden dahet auch nur ca. 2100. Aus dem gemütlichen Lesachtal hinaus, zweites Frühstück noch in Österreich und dann wieder ab nach Italien. Den ersten Regen hatte ich bei Frühstück Nr. 1 noch in St. Lorenzen ausgesessen. Obwohl ich den ganzen Tag auf nassen Straßen unterwegs war wurde ich nur auf der Abfahrt vom Plöckenpass eingeregnet. Danach super Stimmung, frische Luft, Blumen, laute Vögel, wunderbare Strecke und zurück geht's in die Dolomiten. Zum Glück ist Nebensaison, sonst wäre hier sicher mehr los. In Sappada dann holen mich die schwarzen Wolken im Nacken ein und ich flüchte in ein ausgesprochen kitschiges Touristenhotel. Egal, Dusche und Bett gibt's auch hier. Und zum Frühstück leistet mir nicht nur ein Gartenzwerg Gesellschaft.

Freitag, 3. Juni 2011

Gestern Soleck - durchwachsenes Wetter

Müüüde und schlaflos: Tag 4

Ich sollte es nicht tun, aber es muss gerade sein. Pause in Kötschach. Dabei ging es heut fast nur bergab bisher. Von St. Lorenzen hierher. Der Plan ist nun über den Plöckenpass zurück auf die Route zu fahren. Gestern habe ich nur 700Hm mit dem Rad gemacht. Und anschließend eine recht lange Tour zu Fuß, mit wohl doch 2300Hm im Aufstieg. Sagt in etwa der Höhenmesser, aber sagt vorallem Leo, der sich die Tour für mich überlegt hat. Riebenkofel, ein Stück zurück abgesteigen, Soleck, runter über Tuffbad und wieder rauf zur Samalm. Zwischendurch viel Regen beim Weg auf das erste der Ziele, daher 6h nasse Füße. Ich fand es schon bisserl anstrengend insgesamt, wenn auch sehr schön und hab mich deshalb auch nicht gesträubt, als das nette Angebot kam, mich abzuholen und mir den langen Hatscher über ca 8km und 700Hm im Dunkeln und bei teils ungemütlichem Nebel zu ersparen. Danke Jan!!!! Also um es kurz zusammenzufassen: 4 Tage, und ich liege etwa im Rahmen. Ganz genaue Messungen der Höhenmeter sind leider schwierig bis unmöglich. Ich hab letzte Nacht kaum geschlafen und mach heut einfach einen relaxten Tag. Wetten hin oder her. Meine Oberschenkel fühlen sich heut nämlich an als würden sie demnächst explodieren.

Von meinem iPhone gesendet

Donnerstag, 2. Juni 2011

Tag 3: Würzjoch - Furkelpass - kurz vor Toblach


Muss endlich los, furchtbar wenn immer so spät startet. Aber netterweise hat mir der Herr aus der Pension seinen Laptop geliehen und so gehts einfach viel schneller als übers iPhone.

Gestern war ich wirklich faul!!!! Zumindest vormittags. Ausschlafen, dann gemütlich durch perfektes Wetter und eindrucksvolle Landschaft aufs Würzjoch gestrampelt. Oben erstmal fettes Brunch und sehr lange die Sonne genießen. Natürlich ist das keine gute Idee wenn nachmittags Gewitter anstehen. Hilft aber nichts, wenn einem gerade danach ist... schließlich also weiter, und bei der Abfahrt schießen die zwei Zeitfahrer an mir vorbei. Ich krieche eher bergab, weil ich ungern absteigen möchte. In dem Fall nicht schlecht, der erste Platte fällt mir dadurch rechtzeitig auf. Ich bin nicht gerade begeistert von den neuen Mänteln. Letztes Jahr Russland 3000km ohne Platten. Und jetzt an Tag 3 der erste. Hmmm. Also Schlauch gewechselt und weiter.

 Kurz gefasst gings dann ganz hinab und über den Furkelpass (ein Schweinehund mit ganz schön steilen Stellen, Gottseidank hört mich niemand schnaufen) wieder hoch und im Regen wieder runter. Da zu gibts ja schon einen Eintrag. Wurde echt richtig kalt. Unten im Ort kurz aufgewärmt und nochmal eine wunderbare Abendstimmung genossen, Regen vorbei, schönes Licht, klare Luft... kleine Straßen, wenig Verkehr. Perfekt! Irgendwann sind die Finger auch wieder durchblutet und das einzige was mich irritiert sind die schwarzen Wolken vor mir, die über Toblach hängen. Genau da will ich hin. Aber ich will nicht nochmal nass werden. Der Wind bläst mir auch noch entgegen und ich glaube es kann nicht lang dauern bis zur nächsten Dusche. Also spontane Planänderung. Statt  nach Misurina bleibe ich bei der nächsten Pension und mache den Rest zu Fuß. Ist schon spät, und der nette Herr von der Rezeption wirkt leicht irritiert, als ich ihn frage, wo ich auf die schnelle ca. 1000 Hm machen kann. Ist immerhin so 19.45Uhr. Aber er hat eine Idee. Die Putzalm, das wären so 600Hm. Müsst ich dann halt zweimal rauf. Gesagt getan - eigentlich will ich das nicht dauernd machen, aber weil es dunkel wird freue ich mich über den Forstweg. Um 22.40Uhr bin ich wieder zurück. Höhenmeter ca. 2850 würde ich sagen. Echt schwer zu sagen. Trotz Kalibrierung fehlen mir auf der Putzalm 40-60 Hm!!! Und das 2x. Frechheit! Die Geräte zeigen nur 1760 bzw. 1740 Hm an, dabei ist die Putzalm nach eigener Aussage (siehe Arm) 1801m hoch gelegen. Also würd ich sagen gelten die 2850Hm, das ist sowieso konservativ berechnet. Und entspricht ungefähr dem Wert der Uhr kurz vor Ihrem Ausstieg. Und auch die zeigt oben auf den Pässen und auf der Alm weniger Meter an, als es sein sollten.

Auf jedenfall geht es jetzt - wieder reichlich spät, statt nach Süden Misurina ins Lesachtal. Bietet sich einfach an. Und dann vermutlich über den Plöckenpass wieder zurück auf die Route.

Tag 2: Jaufenpass bis kurz vor dem Würzjoch

Morgens brauche ich eine Weile, bis ich mich mit ausreichend Kaffee wieder hergestellt habe. So auch an Tag 2. Wohl wissend, dass es nachmittags regnen würde, hab ich es trotzdem gemütlich angehen lassen und nach dem Jaufenpass, so furchtbar weit war das nicht mehr, in Brixen nochmal ausgiebig pausiert. Eine flache Strecke durchs Tal zu fahren ist zwischendurch äußerst erholsam. Hoch zum Würzjoch sieht man schon die Wolken wachsen.. und bis zum Regen kann es nicht mehr lang dauern. Ein Rennradfahrer zieht mit gutem Tempo an mir vorbei, bremst kurz zum Ratschen und flitzt davon. Bergauf. Ich glaub es liegt nicht nur am Gepäck.

Die Gegenden die ich durchfahre sind gigantisch. Was ich in den letzten Tagen an schönen Ausblicken hatte, Blumenswiesen, Kleintiere aller Art, nette Menschen und geradezu kitschig-idyllische Szenerien - fühlt sich an als wäre ich schon eine Woche unterwegs. Mein Hintern und die Oberschenkel melden dasselbe.

Ich krieche also Richtung Würzjoch, und so entspannt wie selten werde ich voll eingeregnet. Kurz vor dem Regen ist nämlich der Radfahrer von zuvor nochmal an mir vorbeigefahren, diesmal im Auto, und hat mich in die Ferienwohnung seines Radteams, das dort sein Trainingslager hat, eingeladen. Die Teamkollegen sind bis auf einen noch nicht angereist... und so ist noch Platz für mich. Zwar habe ich noch nicht genügend Höhenmeter für den Tag, aber es wird recht frisch und ungemütlich auf dem Rad wenns regnet, also sage ich sofort zu und folge der Wegbeschreibung. Nass bis auf die Radlhose treffe ich etwas später dort ein. Heiß duschen und dann die Vorräte der Gastgeber plündern. Leider hatte ich nicht wirklich viel zu essen dabei, aber umso größeren Hunger. In einer Regenpause gehts dann nochmal raus. Die beiden Jungs gehen auch nochmal ein Stück mit, bleiben dann aber auf einer Hütte. Besser so.. fängt nämlich wieder an zu regnen. Auf den Grashügel will ich aber schon noch steigen. Leider habe ich in geistiger Umnachtung nichts zum Trinken mitgenommen. Ziemlich dämlich, nach so einem Tag auf dem Rad bin ich sowieso schon ausgedörrt. Auf möglichst direktem Weg gehts nach oben, es wird immer frischer, ich schon wieder komplett nass, aber kalt ist mir abgesehen von den Eisfingern nicht. Schließlich begegne ich doch noch einem rettenden Rinnsal auf der Kuhwiese. Hilft nichts - ich hab nicht vor dehydriert im Eisregen zusammenzuklappen. Weiter gehts auf den Gipfel des Grashügels, der wohl der Große Gabler sein muss. Der Weg an sich ist völlig unspektakulär, aber der Blick auf die gegenüberliegenden Felswände (wie Foto nur dann viel näher) ist phänomenal. Auch die Stimmung ist mit Regen und Wolken eindrucksvoll.

Im Dunkeln bin ich wieder zurück bei der Ferienwohnung und ein einem zweiten Angriff dezimiere ich die Vorräte der ausgesprochen verständnisvollen Radfahrer weiter. Entspannung bei Rotwein... perfekt! Nur fehlen wieder ein paar Höhenmeter. Der Berg hat einfach zu früh geendet.

Mittwoch, 1. Juni 2011

Kurz vor Unwetter

Mein langer literarischer Erguss ist vorher kurz vor dem ersten Platten bevor ich mich Verfahren habe (allerdings weil ich vor lauter Idylle ganz abgelenkt war) leider hopps gegangen. Kommt später nach. Gleich wird's nass kalt, muss mich schnell einpacken. Brrrrr. Gestern ca 2850 oder so.

Dienstag, 31. Mai 2011

Imst - Timmelsjoch - St. Leonhard - Innerwalten

Gestern waren die Bedingungen optimal und die Strecke schön - und große Teile davon wenig befahren. Abgesehen von den Moppeds am Timmelsjoch. Aber zu denen habe ich bekanntlich im Allgemeinen ein gutes Verhältnis. Außerdem sind sie einfach schmaler als Laster und man läuft weniger Gefahr in den Graben abgedrängt zu werden.

Was mich eher beunruhigt: der kleinste Gang meines schönen neuen Rennrades ist erstaunlich groß. Bei der ersten Anhöhe von Imst nach Arzl hab ich mich gleich mal darauf eingestellt übers Timmelsjoch schieben zu müssen. War dann  zwar doch nicht nötig, aber es war auch nicht der steilste Pass. Wenn ich von der italienischen Seite hätte hochfahren müssen, hätte das ganz anders ausgesehen.

Die Erinnerungen vom letzten Jahr kommen an laufendem Band hoch: ein altbekannter Schmerz an der einen oder anderen Stelle, die Erkenntnis, die auch im letzten Jahr schon hatte, dass Radlhosen WIRKLICH am besten direkt auf der Haut getragen werden, Heißhunger mehrmals am Tag (und das an Tag 1 - sehr bedenklich), wie sich das anfühlt, wenn man beim Schreiben einer Email einfach nach vorne kippt und einem das Telefon aus der Hand fällt, während man unvermittelt einschläft.

Ansonsten alles gut. Nur eines irritiert mich: meine drei Höhenmesser zeigen alle verschiedene Werte an. Und die Daten aus dem Routenplaner sind nochmal anders. Gestern habe ich mich nach dem mit Höhenmetern knausrigsten Gerät (das Garmin GPS-Gerät) gerichtet. Mal sehen was mir die Geräte heute melden.

Montag, 30. Mai 2011

Perfektes Wetter

Ich dachte erst es schleift etwas an meinem Hinterrad. Aber nein, es geht wirklich so langsam voran. Ich wusste garnicht dass man mit dem RR so langsam fahren kann ohne umzufallen. Bin aber so müde jetzt, muss sofort schlafen. Morgen mehr!

Sonntag, 29. Mai 2011

Von Imst nach Imst. Morgen früh geht's los.

Mein Rucksack wiegt momentan 8 kg, ohne Flüssigkeit, ohne ein Paar Schuhe, ohne Stöcke und ohne Packsack. Bis vor 1 Minute wollte ich auch noch einen Schlafsack mitnehmen, um etwas flexibler dort bleiben zu können wo es mir gerade einfällt. Aber das spare ich mir besser... zu kalt momentan!


Als kleinen Anreiz gibt es auch dieses Jahr wieder ein paar attraktive Wetteinsätze. 4 Tage Skifahren, ein Kasten Bier und eine 2-tägige Skitour. Wobei die Hochtour und ein Weißbier, mein Gewinn vom letzten Jahr, leider noch nicht stattgefunden haben!

Was mir überhaupt nicht gefällt ist der Schnee, der nochmal runter gekommen ist. Der hat jetzt noch genau 24h Zeit um zu schmelzen. Ob ich die Runde im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn starte entscheide ich dann wohl spätestens morgen früh. Hauptsache von Imst nach Imst. Außenherum.